
Kruttstumpe
Die Gründung der Narrenzunft Kruttstumpe wurde am 1953 im Gasthaus „Prinzen“ vollzogen. Die ersten Jahre bestand die Zunft lediglich aus dem Elferrat. Dieser organisierte die örtliche Fasent in Schuttern.

Namensgebung und Chronik
Erst im Jahre 1975, nachdem erstmalig Kontakt mit dem Verband Oberrheinischer Narrenzünfte geknüpft wurde, wurden 50 Häs in den Farben grün/rot angeschafft. Dazu gehörte eine rote Narrenkappe mit grünem Rand sowie einer Fasanenfeder. Diese Häs wurden an die Zunftmitglieder ausgeliehen, die fortan sich mit diesem Häs an den Umzügen beteiligten.
Entstehung des heutigen Häs

1977 wurde ein Kostümausschuß gebildet, der sich um ein neues Häs kümmern sollte. Im gleichen Jahr wurden die ersten 7 neuen Kruttstumpe-Häs gefertigtet und vom Kostümausschuss begutachtet. Die Entscheidung fiel zugunsten eines Hosenkostüms von Gisela und Eduard Fleig. Die dazugehörige Holzmaske erhielt auf Vorschlag unseres langjährigen Oberzunftmeisters Josef Blattmann einen Kruttstumpen als Nase. Eddy Hangs fertige die dazugehörige Zeichnung und Eduard Fleig vier verschiedene Modelle aus Pappe.
Im April 1978 ging der Auftrag, die neue Holzmaske zu schnitzen, an die Firma Huber in Oberkirch. Das Aussehen der Maske gefiel auf Anhieb, lediglich der Kruttstumpe als Nase lag nun nicht mehr gebogen, sondern als Stumpen (Wurzelballen) gerade im Gesicht. Dieses Aussehen der Holzmaske hat sich bis zum heutigen Tage nicht mehr verändert und wird auf den Umzügen immer wieder bewundert.
Allerdings musste jetzt das zuerst favorisierte Hosenkostüm einem Spättlehäs weichen, da dieses wesentlich besser zur neu gefertigten Holzmaske passte
Gruppenleiter dieser Gruppe waren bis 1993 Brigitte Kratzer und Ulrich Kupfer. Seit dem 11.11. 1993 leitet Karin Manger die Geschicke dieser Häsgruppe, die sich an allen örtlichen Fasentveranstaltungen der Zunft beteiligt und die Tradition der Schutterer Fasent bei den Umzügen nach außen trägt.
Gruppenleiterin: Karin Manger

Krutthexe
Die Gruppierung wurde gegründet 1979
Die Kräuterweiber (Marktweiber) wurden früher aufgrund der Zusammensetzung ihrer Kräuter oft als Hexen bezeichnet und auch teilweise verfolgt und hingerichtet. Daher stammt der Name „Kräuterhexen = Krütterhexen = Krutthexen“.
Namensgebung und Chronik Nachdem eine Gruppe um Marcella Wölfle, bestehend aus mehreren Familien, seit 1961 immer wieder an Fastnacht mit verschiedenen Kostümen an Umzügen und Veranstaltungen teilnahmen, wurden im Jahre 1979 die Krutthexen gegründet.
Marcella Wölfle leitete die Krutthexen bis 1993 und übergab dann die Gruppenleitung an Christa Nißle.

Das Häs
Das Häs der Krutthexe zeigt die ehemaligen Marktweiber mit ihrer typischen Tracht aus dem Ried. Das Häs und die holzgeschnitzte Maske erscheinen recht freundlich, eher untypisch für eine Hexe.
Auf einem grünen Rock wird eine gelb-weiße Schürze getragen, das Kopftuch ist grün mit weißen Punkten.
Unter dem Rock trägt die Krutthex die obligatorische weiße Pumphose und selbst gestrickte grün-beige-geringelte Kniestrümpfe und an den Füßen die ebenfalls obligatorischen Strohschuhe.
Die Hände werden mit schwarzen oder grünen Handschuhen bedeckt.
Die Krutthex trägt zusätzlich einen Reisigbesen mit sich.
Die Krutthexen bestehen zur Zeit aus ca. 35 aktiven Hästrägern, dazu kommen noch einige Kinder.
Auch die nicht mehr aktiven Hästräger (im Grunde genommen die Gründungsmitglieder) sind immer noch sehr interessiert und stehen mit Rat und Tat zur Seite
Die Saison beginnt jedes Jahr am 11.11., wobei bis dahin schon einige Vorbereitungen wegen Aufführungen beim traditionellen Brauchtumsabend in Schuttern getätigt wurden.
Ab Anfang Januar stehen dann an den Wochenenden Umzüge, Hästrägertreffen und närrische Veranstaltungen auf dem Programm.
Der Abschluß der närrischen Saison ist immer auf der sogenannten „Burefasent“, vornehmlich in Weil a. Rhein.

Die Krutthexen treffen sich auch in der narrenlosen Zeit hin und wieder in geselliger Runde, wie z.B. Kegeln, Grillfest oder auch Hüttenwochenende.
Wir sind immer bestrebt, neues „Hexenblut“ = neue Mitglieder in unsere Hexengemeinschaft aufzunehmen.
Gruppenleiterin: Christa Nißle
Schlüchhexe
Die Gruppierung wurde gegründet 1981.

Namensgebung
Der Schlauch, auf badisch Schlüch – in früheren Zeiten meist aus Ziegendarm, galt schon früh als Trinkbehälter und war nicht immer nur mit Wasser gefüllt. Ebenso konnte er auch als Behältnis für Wein verwendet werden. Ein Trank gehörte damals wie heute zur notwendigen Verpflegung. Auch die Mönche der ehemaligen Klosterkirche in Schuttern (gegründet
603 n.Chr.) verwendeten einen solchen Schlauch.
Doch wer zuviel Wein trank, hatte auch schnell mal eine “Hexe” (Rausch) . Daher auch die Ableitung zum Namen der Schlüchhexen, was nicht heißen soll, dass die Schlüchhexen immer zu viel Wein trinken!
Das Häs
Das Häs, die Kleider der Schlüchhexe, besteht aus einer schwarzen dicken Samtkapuze, wie es in früheren Zeiten die alten Bauersfrauen getragen haben.
Dazu gehört die schwarze Bluse, die mit einem aufgedruckten Blumenmuster verziert ist. Die Bluse wird in einem weiten roten Rock getragen, der vorne von einer kleinkarierten blauweißen Schürze bedeckt wird. Dazu trägt die Hexe die obligatorische weiße Pumphose.
Als Strümpfe trägt die Hexe selbstgestrickte blauweiß gringelte Kniestrümpfe. Die Strohschuhe runden das Bild ab.
Hals und Hände werden durch ein Halstuch und schwarze Handschuhe bedeckt. Zu guter letzt trägt die Hexe einen Reissigbesen mit sich – in Ausnahmefällen sind auch die “singenden” Schläuche anstatt des Besens gestattet.
Der Hästräger bedeckt sein Gesicht mit einer handgeschnitzten Holzmaske.

Gruppenleitung: Berthold Breger